Alle Spielbewertungen zu dem Spiel Dark Mysteries: Der Seelensammler
 
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Ein grafischer Augenschmaus mit angenehmen Spielverlauf

verfasst von Claudia K. am 15.04.2013 um 16:20

Du wirst von Charles Dexter Ward gerufen, eine Figur, die Liebhabern des Schriftsteller H.P. Lovecraft sicherlich wohl vertraut ist. Der junge Mann betreibt Ahnenforschung und stösst dabei auf einen Vorfahren, Robert Curwen. In den Schriften finden sich Hinweise darauf, dass Curwen nicht nur einen Weg gefunden haben will, das ewige Leben zu garantieren, sondern auch, wie Tote wieder zum Leben erweckt werden.

Ersteres gelingt Charles, sein Vorfahre kehrt zurück. Doch zu was für einem Preis! Curwen ist nicht bereit, sein Geheimnis um die Unsterblichkeit zu teilen und dann wieder in sein kühles Grab zurück zu kehren. Im Gegenteil, er will das ewige Leben für sich und das kann er nur erlangen, wenn er Menschen tötet und ihre Seele stiehlt. Dein Auftrag lautet, Charles dabei zu unterstützen, Curwen zurück zu den Toten zu befördern, doch schon bald bemächtigt dieser sich auch der Seele von Ward.

Wer dieses Spiel anfängt, wird sicherlich zu allererst von den großartigen Grafiken gefangen genommen. Kräftige, schon fast strahlende Farben machen die in der Nacht spielende Geschichte zu einem wahren Hingucker. Und ist damit eines der wenigen Spiele, die zeigen: Das Böse kommt durchaus auch mit Licht daher, nicht nur in scheinbarer Finsternis. Die wenigen Figuren, die man sieht, sind dankenswerter Weise keine schlechten Schauspieler, sondern tatsächlich gezeichnet. Warden und sein Vorfahre Curwen zeigen durchaus Charakter, während die Seelen, die dir ab und an begegnen eher blass erscheinen. Was ja im Anbetracht ihres Zustandes durchaus verständlich ist.

Drei Modi stehen dir zur Verfügung und der "Casual", also der leichteste Modus, ist kaum zu ertragen - viel zu sehr wird man ans Händchen genommen, es glitzert an allen Ecken und Kanten. Der Modus für Fortgeschrittene dagegen zeigt immer noch Geglitzer, aber nicht mehr ganz so viel und ist auch in den Aufladezeiten von Tipp und Überspringfunktion adäquat. Im dritten Modus sind Tipp und Überspringfunktion ebenso abgeschaltet, wie jegliche Art von Glitzer. Eines aber haben alle drei Modi - es gibt "Strafen", klickt man in Wimmelbildern zu oft falsch - wie schnell dies passiert ist dann wieder vom ausgewählten Modus abhängig.

Das Spiel beginnt moderat, wenn auch schnell deutlich wird, wie es aufgebaut ist. Du findest diverse Gegenstände in den Szenen, diese trägst du oft länger mit dir rum oder musst sie zunächst vervollständigen. Bekommst du aber eine sehr direkte Anweisung, z.B. für eine Seele oder ein Puzzle, dann wirst du sehr zeitnah eine Wimmelbildszene finden, die dir den für die Aufgabe benötigten Gegenstand beschert. Es ist keine schnurgerade Linie, der Dark Mysteries: Der Seelensammler führt. Und doch ist in jedem der drei Modi eine führende Hand im Spielablauf überdeutlich spürbar.

Die Suchbilder, die größtenteils zweimal gespielt werden, enthalten zusätzlich versteckte Objekte. Diese befinden sich hinter Vorhängen oder Suchlistenobjekten, in Schubladen, Truhen, Schränken und Ähnlichem. Sie sind in der Wortliste gelb gekennzeichnet, sobald du den notwendigen Klick zur Offenlegung des Versteckes getan hast, ändert sich die Schriftfarbe. Dies tut sie auch, wenn z. B. ein geöffneter Truhendeckel nun andere, vorher sichtbare Dinge verbirgt. Diese Hilfen gibt es ebenfalls in jedem Modus. Zusätzliche Hinweise gibt es ebenfalls: Ziehe einen Gegenstand auf den Tipp und du erhältst ein Bild, wo er benutzt wird. Im Tagebuch kannst du dir ebenfalls durch Bilder angezeigte Hilfen holen, hier zu den aktuellen Aufgaben, welche ebenfalls im Buch verzeichnet sind. Der in der Sammleredition enthaltene Strategy Guide ist da wirklich nur noch Makulatur, zumal die Nutzer des schweren Modus bei "Problemen" jederzeit in einen der anderen Modi wechseln können.

Die Puzzles zeichnen sich anfänglich dadurch aus, dass sie zwar gut gemacht, weder original noch originell, dafür aber auf Geduld ausgelegt sind. Und zwar schon deshalb, weil sich zwar Logikrätsel darunter befinden, ohne Neustartfunktion werden diese aber sehr häufig zu einer Geduldsprobe - ein falscher Klick und es ist ein langer Weg, um wieder zur Ausgangsposition zu kommen. Im weiteren Verlauf werden es aber immer weniger Puzzles und diese werden dazu immer leichter.

Überhaupt wird spürbar, dass Cerasus Media im Verlauf von Dark Mysteries: Der Seelensammler offensichtlich die Luft ausging und dem Spiel immer weniger Aufmerksamkeit schenkte. Es wird immer gradliniger. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass dem Gamedesigner nur ein bestimmte Anzahl von Objekten für die Wimmelbilder zur Verfügung stand und man mehr oder weniger immer das Gleiche sucht. Auch vermehren sich in den Suchszenen die Anzahl der "3 mal x, 4 mal y" Gegenstände. Die Wimmelbilder selbst werden ebenfalls mehr. Und man findet häufiger mal falsche Bezeichnungen. Es wird voraussehbarer.

Die Geschichte selbst wird teilweise durch gefundene Tagebuchseiten erzählt. Ansonsten spricht Charles Dexter Ward zu dir oder die Seelen geben Hinweise. Wirklich eintauchen in die Geschichte wirst du nicht, es gibt keine Wendungen, keine Seitenstränge. Und gerade die kraftvolle Erzählweise des H.P. Lovecraft fehlt hier, das Spiel wirkt über Strecken fast leblos und so gradlinig, dass es schwerfällt, weiter zu spielen.

Die Spielzeit ist mit 4,5 - 5 Stunden eigentlich gut, aber es gibt eben Abschnitte, in denen Dark Mysteries: Der Seelensammler eine halbe Ewigkeit zu dauern scheint. In der Sammleredition kommen noch etwa 30 Minuten dazu; es wird eine kleine Fortsetzung erzählt. Qualitativ und geschichtlich verpasst man nichts, wenn man auf die Normalversion wartet. Auf der positiven Seite ist aber zu vermerken, dass der Tipp die Richtung angibt und auch ohne Karte eine Orientierung nicht allzu schwer fällt. Auch die Lauferei hält sich in Grenzen, allerdings muss man immer damit rechnen, dass irgendwo unverhofft eine Wimmelbildszene erneut aktiv ist.

Im Fazit macht das Spiel anfänglich einen hervorragenden Eindruck, lässt aber im Verlauf zuerst kaum merklich, dann fühlbar nach. Grafisch bleibt es von Anfang bis Ende ein Augenschmaus, nur spielerisch kann Dark Mysteries: Der Seelensammler mit dem Versprechen der Bilder nicht mithalten. Was bleibt, ist ein Spiel, dass noch ein wenig Politur gebraucht hätte. Statt der vielen Hilfen zum Beispiel eine Neustartfunktion für die Puzzles. Und grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit für diesen Teil des Wimmelbild-Puzzle-Abenteuers. Wer aber auf die Normalversion des 3,5 Sterne Spieles wartet, der wird sicherlich nicht enttäuscht werden und angenehme (wenn auch nicht wunderbare) Stunden mit Dark Mysteries: Der Seelensammler erleben.

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verfasst von Mario G. am 20.04.2013 um 16:22

Gute Story, angenehm zu spielen leider keine Herausvorderung. Man ist in max 2h durch. 
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Dark Mysteries Der Seelensammler

verfasst von Carla L. am 18.01.2021 um 13:57

Es ist ein super spannendes Wimmelbild Spiel. Vorsicht Sucht Gefahr. wenn man einmal spielt hört man nicht mehr so schnell auf. 
 
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